Neues
"Es gibt einen Platz, den du füllen musst, den sonst keiner füllen kann - und es gibt etwas für dich zu tun, das sonst niemand tun kann."
Platon
Nach diesem Motto arbeite ich. Mir ist es wichtig, meinen Platz gut auszufüllen, und mitzuteilen, welche Tätigkeiten, Gedanken und Ideen mich gerade beschäftigen. Deshalb erfahren Sie hier von Zeit zu Zeit Neues aus meiner Arbeit. Ich stelle aktuelle Projekte, Reisen, Vorträge, Ausstellungen, Veröffentlichungen und anderes vor. Wenn Sie ständig auf dem Laufenden bleiben wollen, empfehle ich Ihnen, meinen Newsletter zu abonnieren. Bitte schreiben Sie mir dazu eine E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, dann nehme ich Sie gern in den Verteiler auf!
Und noch ein weiterer Satz hat es mir angetan:
„Bin ein fahrender Gesell. Kenne keine Sorgen.“
Seit 2012 bin ich Pilger und suche immer wieder das freie, unbeschwerte Leben auf den Straßen und Wegen Europas bei meinen Pilgertouren und Wanderungen zu Fuß. Das ist ein guter Ausgleich zu dem, was man Arbeit nennt, und gibt mir das Gefühl von Freiheit und Unabhängigkeit.
Neues 2023
23. September 2023
Fastenwanderung im Riesengebirge
Seit meiner Rückkehr vom Franziskusweg hatte ich eine intensive Arbeitsphase, und so war wieder einmal eine kleine Auszeit nötig. Mit dem Veranstalter Terra Aktiva und seinem sympathischen Wanderleiter Claudius Schimainski führte mich eine Fastenwandertour ins Riesengebirge. Rohkostfasten stand auf dem Plan, und dazu fünf schöne Wanderungen rund um Karpacz. Bei überwiegend schönem Herbstwetter war ich mit acht weiteren Mitwanderern unterwegs, von denen einige Buchinger-Fasten machten, also bis auf Gemüsebrühe, Fruchtsäfte und Wasser eine Woche lang nichts zu sich nahmen. Ganz so herausfordernd war es für mich nicht, denn beim Rohkostfasten darf man, wie der Name schon sagt, doch wenigstens pflanzliche Rohkost zu sich nehmen. Auf Brot, Zucker, Fleisch, Alkohol, Süßigkeiten und gekochte Speisen habe ich jedoch sieben Tage verzichtet und fühlte mich dennoch (oder gerade deswegen) fit und leistungsfähig, so dass ich die teilweise recht anstrengenden Bergtouren gut bewältigte. Als höchsten Gipfel bestiegen wir frohgemut die 1602 Meter hohe Schneekoppe - allerdings nicht auf dem gut ausgebauten Hauptweg, wo zahlreiche Touristen in Turnschuhen und Sandalen, ja teilweise sogar mit Kinderwagen hoch schlappten, sondern auf einem steilen und schmalen Bergpfad, der mir einiges abverlangte. Mit der Übung des Franziskuswegs, auf dem täglich oft mehr als 1000 Höhenmeter zu absolvieren waren, ging alles sehr flüssig, so dass noch Zeit für einige schöne Bilder in der polnischen Bergwelt blieb, die früher der legendäre Berggeist Rübezahl unsicher machte. Die Ehefrau des Wanderführers, Veronika Schimainski, bereicherte als Gesundheitsberaterin die Gruppe mit lehrreichen Vorträgen zu Ernährungsthemen, die mich motivierten, wieder etwas mehr darauf zu achten und mir auch während meiner Arbeit genügend Bewegung zu verschaffen. So verbrachte ich alles in allem eine sehr beglückende und anregende Woche, die wohl nicht die letzte dieser Art gewesen sein wird. Herzlichen Dank an die Veranstalter für die hervorragende Betreuung und an meine netten Mitwanderer für die angenehme gemeinsame Zeit!
27. August 2023
Fotokurs in der Heideblüte
Heute stand ein Fotokurs in ganz besonderer Umgebung an. Im Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft fotografierten wir in der Nähe von Bad Liebenwerda die lilafarbene Pracht der Heideblüte, die gerade in den letzten Zügen liegt. Es herrschte etwas trübes Wetter, so dass es keinen farbigen Sonnenuntergang gab und der ganz große Glanz fehlte, der nur durch die Sonne zustande kommt. Aber so gab es wenigstens gutes Licht für Porträtfotos. Heideschäfer Daniel Hissung war so freundlich, uns am Sonntagabend mit seinen 250 "tierisch guten" Models für ein Shooting zur Verfügung zu stehen. Herzlichen Dank dafür! Hier einige Bilder davon.
19. August 2023
Wanderkino auf dem Liebschützberg
Im Sommer 2016 habe ich mit einem Dutzend Mitstreitern die Interessengemeinschaft Liebschützberg gegründet. Ein Jahr später haben wir mit Hilfe von heimischen Firmen einen Rast- und Grillplatz mit Wetterschutzhütte gebaut. Seither beleben wir das Areal um die historische Bockwindmühle mit Veranstaltungen, um einen Raum für menschliche Begegnung, Austausch und naturnahen Kulturgenuss zu schaffen. In diesem Jahr führen wir mit der IG Liebschützberg nur eine einzige Veranstaltung durch - das Wanderkino kommt! Tobias Rank hat eine alte Magirus-Deutz-Feuerwehr Baujahr 1969 zu einem rollenden Kino umgebaut und wird am Sonntag dem 10.09.2023 ab 20.00 Uhr auf dem Berg Stummfilme aus den Anfangszeiten des Kinos zeigen. Seine musikalische Partnerin Izabela Kaldunska und er selbst werden die charmanten Filme mit passender Live-Musik auf Geige und Klavier untermalen. Ein Erlebnis für Jung und Alt, das so schnell nicht wiederkommen wird! Einlass ist ab 18.30 Uhr, für das leibliche Wohl ist gesorgt. Bitte warme Kleidung, Decke und gerne eigenen Campingstuhl mitbringen! Tickets gibt es bei mir zum Preis von 12,00 Euro im Vorverkauf, Kinder bis 14 Jahre nur 5,00 Euro, Abendkasse 15,00 Euro. Anruf genügt - Tel. 0163-6343995. Weitere Informationen und alle anderen Vorverkaufsstellen stehen auf der >> Homepage der Interessengemeinschaft Liebschützberg.
05. August 2023
Nachrufe auf Kantor Johannes Rudolph aus Laas erschienen
Am 08. Juli dieses Jahres verstarb in einem Oschatzer Pflegeheim der ehemalige Laaser Kantor Johannes Rudolph sen. im Alter von fast 95 Jahren. Bei Johannes Rudolph lernte ich als junger Mensch Klavier und Trompete spielen. Er war ein bodenständiger Musikant im besten Sinne, der sich für seine Kirche mit Leib und Seele einsetzte. Vielen Menschen hat er mit seiner Musik große Freude bereitet. Deshalb habe ich ihm jeweils einen Nachruf in der Kirchenzeitung "Der Sonntag" und in der Oschatzer Allgemeinen Zeitung gewidmet. Bei aller musikalischen Ernsthaftigkeit, die der Beruf eines Kantors mit sich bringt, war Johannes Rudolph ein fröhlicher, humorvoller und dem Leben zugewandter Mensch, der den Dienst an seinen Nächsten ernst nahm. Er hatte etwas lutherisch Volkstümliches, das man heute oft vergeblich sucht. Ich erinnere mich zum Beispiel an manch lustige, feuchtfröhliche Feier mit dem Terpitzer Männerchor oder an den spontanen Auftritt mit dem Schifferklavier beim Mühlensingen auf dem Liebschützberg 2017, als wir mit der neu gegründeten Interessengemeinschaft Liebschützberg die Wetterschutzhütte einweihten. Seine musikalische Stimme ist nun verklungen. Bleiben wird die Erinnerung an einen Kantor, der mit seinem Tun und Wirken seine Umgebung berührt und bereichert hat.
Quelle: Oschatzer Allgemeine Zeitung 05.08.2023, S. 18.
Quelle: Der SONNTAG 30.07.2023, S. 8.
15. Juli 2023
Pilgerreise auf dem Franziskusweg mit Ankunft in Rom beendet
Meine Pilgerreise auf dem Franziskusweg in Italien ist beendet. Insgesamt 680 Kilometer führten mich 2022 und 2023 von Florenz nach Rom. Am Lateranspalast endete meine Pilgertour, und in der Peterskirche holte ich mir die verdiente Urkunde ab. Damit habe ich nach Santiago de Compostela das zweite große Pilgerziel erreicht. Der Franziskusweg war mit seinem bergigen Profil (insgesamt waren ca. 22.000 Höhenmeter zu bewältigen) und der enormen Hitze eine echte Herausforderung. Der Lohn dafür waren wilde, naturnahe Wege, auf denen man teilweise das Gefühl hatte, völlig abseits der Zivilisation zu pilgern. Auch in diesem Jahr entwickelte sich die Pilgerwanderung wieder zu einer echten Hitzeschlacht. Waren es beim Start in Assisi noch lauschige 27 Grad bei einer leichten, angenehmen Brise, so wurde es gefühlt jeden Tag heißer. Bei der Ankunft in Rom herrschten dann schon 40 Grad, und wenige Tage später wurde dort mit knapp 42 Grad Celsius ein historischer Temperaturrekord erreicht. Alles in allem war ich froh, die Tour gesund und ohne bleibende Schäden überstanden zu haben - wenn man von der Tatsache absieht, dass das Pilgervirus damit nicht gerade eingedämmt wurde :) Vor allem die Landschaften der Toskana und Umbriens haben es mir mit ihrer Wildheit und Unberührtheit angetan. Kurz vor Rom konnte ich dann noch die berühmten Sabinischen Berge bewundern, von denen ich früher im Lateinunterricht gehört hatte. Das Pilgerziel Rom selbst erwies sich dann als der erwartete Moloch mit Verkehr, Lärm, Schmutz und unendlichen Touristenströmen. Auch Armut und Obdachlosigkeit waren in den Straßen nicht zu übersehen. Was für ein Kontrast zu den prächtigen, überbordend ausgestalteten Kirchenbauten! Über deren Sinn konnte ich bei dieser Gelegenheit ganz neu nachdenken. Fast etwas hilflos und verloren steht dieser Pracht dagegen Franziskus mit seinen ärmlich gekleideten Gefährten in Gestalt eines Denkmals gegenüber.
Meine Wenigkeit mit der Urkunde für den Franziskusweg in der Peterskirche in Rom
Weitere Fotos vom Franziskusweg:
24. Juni 2023
Abreise zum Franziskusweg Teil 2
Ein Jahr hatte ich nun Zeit, mich vom katholisch-touristischen Schock der italienischen Hauptsaison zu erholen, den ich auf dem Franziskusweg 2022 von Florenz nach Rom erlitten habe. Das erste Halbjahr 2023 ist fast zu Ende, und nun habe ich wieder Lust und Energie, um aufzubrechen und den zweiten Teil des Franziskuswegs zu bestreiten. Diesmal geht es auf ca. 350 Kilometern von Assisi nach Rom. Vermutlich wird es wieder sehr schweißtreibend und anstrengend. Aber das ist ja ein selbstgewähltes Pilgervergnügen, und so freue ich mich auf drei Wochen Auszeit in der Sommerhitze Italiens. Am 16. Juli bin ich hoffentlich wohlbehalten wieder zurück. Spaßeshalber und zur Selbstmotivation stelle ich hier mal das Höhenprofil der zwei Teile Franziskusweg ein. Links der Teil, den ich letztes Jahr absolviert habe, und rechts die Berge, die noch vor mir liegen. Die Herausforderung steht - Winterspeck adé!
02. Juni 2023
Ökumenischer Pilgerweg - die dritte
Nach 2012 und 2020 bin ich heute erneut in Vacha angekommen und habe den ca. 470 km langen Ökumenischen Pilgerweg damit zum dritten Mal vollständig bewältigt. Zusammen mit einer Pilgerin, die weiter nach Süddeutschland geht, lief ich mit einem beglückenden Gefühl über die Brücke der Einheit, welche den ehemaligen Grenzfluss Werra überspannt. Während ich die ersten zwei Touren jeweils am Stück absolvierte, setzte sich mein Weg diesmal aus mehreren Abschnitten in der Zeit zwischen 2019 und 2023 zusammen, die ich zum Teil allein, teilweise aber auch mit den Mitpilgern meiner geführten Pilgertouren gelaufen bin. Erst Ende Mai war ich am Freitag vor Pfingsten mit einer Gruppe wohlbehalten in Gotha angekommen. Das herrlich frühsommerliche Wetter war dann einfach zu schön. So konnte ich der Versuchung nicht widerstehen, die vier Tage von Gotha bis Vacha noch dranzuhängen und holte mir die begehrte Urkunde mit dem kleinen Pilgeranstecker nun zum dritten Mal ab. Mancher fragt sich vielleicht, ob das nicht ein wenig verrückt oder besessen ist, und ob ich nach den vielen Touren nicht langsam alles auf dem Weg gesehen hätte. Doch abgesehen von der Tatsache, dass man nie "alles" sehen (und sich schon gar nicht merken) kann, ist eben jede Pilgerreise anders. Man trifft andere Menschen, übernachtet in unterschiedlichen Herbergen und bekommt einen neuen, frischen Eindruck von der Landschaft und von den Veränderungen in den durchquerten Städten und Dörfern. Dabei habe ich festgestellt, dass die Coronazeit auch hier ihre Spuren hinterlassen hat. Einige Herbergen gibt es nicht mehr, andere haben dafür neu aufgemacht. So ist der Weg in ständigem Wandel. Als Pilger, der ihn immer wieder geht, bin ich ein Teil davon und hinterlasse selbst meine Spuren. Jeden Tag trifft man auf freundliche Menschen, die Achtung vor dem Anliegen der Pilger haben und ihnen gern weiterhelfen. Diese Begegnungen und die damit verbundenen Geschichten sind das Salz in der Suppe des Pilgerns - und des Lebens schlechthin. Das bringt mich immer wieder zurück auf den Weg, weshalb es damit auch nach elf Jahren wohl so schnell kein Ende haben wird.
26. Mai 2023
Geführte Pilgertour Bad Kösen-Gotha beendet
Im wunderschönen Monat Mai führte uns eine fünftägige geführte Pilgertour von Bad Kösen nach Gotha in Thüringen. Die erste Etappe nach Eckartsberga war etwas beschwerlich - ein steiler Anstieg führte aus Bad Kösen heraus, und die Füße mussten sich erst wieder an die ungewohnte Belastung gewöhnen. Aber dann ging es hinein ins blühende und grünende Thüringen. Gleich am Anfang trafen wir zwei Pilger, mit denen wir unser Essen teilten und einen netten Abend verbrachten. Przemek aus Polen ist mit dem Fahrrad nach Santiago unterwegs, und Antje aus dem Erzgebirge hatte gerade ihren ersten Pilgertag absolviert, so dass es viel zu erzählen gab. Die kleine Pilgerkirche Stedten gab uns am zweiten Abend Quartier. Wie im Vorjahr hatten wir auch diesmal ein Geburtstagskind unter den sechs Pilgerinnen, das wir am nächsten Morgen mit einem schönen gemeinsamen Frühstück überraschten. Sehr besonders waren auch die kulturellen Beiträge unserer Mitpilgerin Ines, die Kinderbuchautorin ist und einige ihrer humorvollen Werke zum Besten gab. Einen nachdenklichen Moment bildete der Besuch der Gedenkstätte Buchenwald, wo wir uns die eindringliche und informative Ausstellung über das ehemalige Konzentrationslager ansahen. Ein Höhepunkt war am dritten Tag die Herberge in Wallichen, die uns mit einer liebevoll gestalteten Kaffeetafel begrüßte und auch sonst keine Pilgerwünsche offen ließ. In Erfurt tauchten wir am vierten Tag ins großstädtische Leben ein, ehe es in der letzten Herberge, der St.-Nikolaus-Kirche in Schmira, wieder ländlich ruhig wurde. Unsere Zielstadt Gotha empfing uns mit strahlender Sonne, und wir kamen auf den letzten Kilometern hinauf zum Schloß Friedenstein ordentlich ins Schwitzen. Natürlich blieben auch einige kleine Wehwehchen und Blasen nicht aus, doch das gehört zum Pilgern einfach dazu und ist angesichts der schönen Erlebnisse unterwegs schnell wieder vergessen. So steht nun die erste Pilgergruppe schon kurz vor den Toren Vachas, wo der Ökumenische Pilgerweg endet. Im nächsten Jahr werden wir hoffentlich dort ankommen und uns zur Belohnung eine Urkunde und den kleinen Anstecker abholen, der uns Zeit unseres Lebens an fünf schöne Abschnitte in fünf Jahren auf dem Pilgerweg durch Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen erinnern wird.
12. Mai 2023
Erste geführte Pilgertour des Jahres von Görlitz nach Königsbrück
Fünf Tage geführte Pilgertour - fünf Tage herrliches Frühlingswetter in der Oberlausitz. Genau das erwartete die sechs mutigen Frauen, die mit mir die erste Pilgerreise des Jahres bestritten. Sogar ein Hund war diesmal dabei, der in zwei Tagen immerhin 45 Kilometer bis Kumschütz mitlief. Eine tolle Leistung von Mensch und Tier! Die Pilger durften allerdings noch weitere 55 km bis Königsbrück wandern. Auch diesmal gab es wieder unverhoffte Begegnungen am Wegesrand, zum Beispiel in einer neu entstehenden Herberge in Gröditz, wo ein über 500 Jahre alter Gasthof zu neuem Leben erweckt wird. Das Pfefferkuchenmuseum in Weißenberg stand ebenfalls wieder auf dem Programm. Und ein weiteres Mal empfingen uns liebevolle Herbergseltern, die uns ein Nachtlager und teilweise auch wohlschmeckende Mahlzeiten zubereiteten. War es anfangs in der winterkalten Scheune des Landkinos Arnsdorf noch empfindlich kühl, so wurde es dann zunehmend wärmer und gemütlicher. Am letzten Abend gab es bei einem spontanen "Fest der (nicht mehr ganz so) jungen Talente" sogar Lieder, Witze und Gedichte am Schwosdorfer Lagerfeuer! Alles in allem ein gelungener Start in die Pilgersaison, wie man ihn sich besser nicht vorstellen kann. Die gut gelaunten Pilgerinnen bewältigten die bergige Strecke trotz kleiner Blessuren mit Bravour, und ich konnte mich wieder einmal darüber freuen, dass das Pilgervirus auf andere Menschen übergesprungen ist. In zwei Wochen geht es dann weiter mit dem Teilabschnitt 4 - auf Thüringen-Tour von Bad Kösen bis Gotha. Dann ist für die erste Pilgergruppe schon fast das Ende des Ökumenischen Pilgerwegs in Sicht.
15. März 2023
Spendenübergabe von "Rund um den Globus"
In diesem Jahrgang von "Rund um den Globus" hatten wir zwei Referenten, die sich auf ihren Reisen längere Zeit in der Türkei aufgehalten haben - Stephan Meurisch und Thomas Schenker. Daher war es für uns eine Selbstverständlichkeit, dass wir zu einer Spendenaktion für die Opfer des verheerenden Erdbebens am 06.02.2023 in der Türkei und Syrien aufrufen. Das haben wir bei den letzten zwei Veranstaltungen auch getan, und die Resonanz war überwältigend: Mehr als 900 Euro kamen am Ausgang in Oschatz und Riesa zusammen. Diesen Betrag habe ich auf 1000 Euro aufgerundet, und so konnten wir diese Summe heute an die "Karawane der Menschlichkeit" überweisen. Diese bringt die Spenden ohne Abzug direkt in die betroffenen Gebiete. Die "Karawane der Menschlichkeit" wurde 2020 von den zwei Vortragsreferenten Pascal Violo und Bruno Maul gegründet. Letzterer ist dem Publikum hier in Oschatz und Riesa sehr gut bekannt, da er die Gäste schon mehrfach mit seinen spannenden Reiseshows begeisterte. Unvergesslich waren die Auftritte im Rahmen seiner "Cuba" Show mit der kubanischen Band Guacachason im Winter 2018. Ein herzliches Dankeschön an das großzügige Publikum von "Rund um den Globus" in Oschatz und Riesa! Wer sich Näheres über die "Karawane der Menschlichkeit" wissen will, findet hier weiterführende Informationen: https://karawane-der-menschlichkeit.org/
05. März 2023
Mitreißendes Finale von "Rund um den Globus"
Obwohl Thomas Schenker in der Vortragsszene noch relativ unbekannt ist, habe ich ihn zu "Rund um den Globus" eingeladen. An diesem Wochenende bestritt der sympathische Mitdreißiger mit seiner Show "Seitenstraßen der Seidenstraße" den letzten Abend meiner diesjährigen Reihe. Und es hat sich gelohnt, denn die Gäste sahen diesmal einen Vortrag von ungewohnter Art. Im Mittelpunkt stand die Reise mit einem sogenannten Fatbike - ein Fahrrad mit extradicken Reifen, mit dem man auch auf Wüstensand fahren kann. Diesen Traum hatte Thomas Schenker lange gehegt. Nachdem er mehrere Fahrradreisen vorzeitig abbrechen musste, setzte er zum großen Wurf an und orientierte sich auf seinem 15.000 km langen Weg vom Bodensee nach Peking am Verlauf der alten Handelsstraße. Dabei stellten sich ihm einige nicht unerhebliche Hürden, zum Beispiel abgelehnte Visumsanträge, Sandstürme in der Wüste oder militärisch abgesperrte Straßen. Alle meisterte er ideenreich und wurde mit fantastischen Bildern aus Asien belohnt. Ob es nun Moscheen, alte Karawansereien oder meterhoch verschneite Gebirgspässe im Tienschan-Gebirge waren - der Zauber der Seidenstraße mit ihren magischen Bildern übertrug sich durch die Fotos und Geschichten mühelos auf die Zuschauer, die dem Referenten zudem großen Respekt für seine körperliche und mentale Leistung zollten. Wohltuend war die Transparenz des Vortrags von Thomas Schenker, der zum Beispiel auch klar legte, warum er einige Strecken seiner Tour fliegen oder mit dem Zug bzw. LKW fahren musste. Natürlich wurden auch technische Fragen und Details nicht ausgespart. Die angeregten Pausengespräche zeigten, dass der asiatische Kontinent nach wie vor eine ungebrochene Faszination auf uns Mitteleuropäer ausübt. Mit "Seitenstraßen der Seidenstraße" hat "Rund um den Globus" einen würdigen und authentischen Schlusspunkt erlebt. Herzlichen Dank an Thomas Schenker und an das fantastische Publikum in Oschatz und Riesa! Auf ein Neues im Jahr 2024!
03. März 2023
Pfarrer Berthold Zehme verstorben
Wie ich heute erfuhr, ist am 01. März wenige Wochen vor seinem 85. Geburtstag der Oschatzer Pfarrer Berthold Zehme verstorben. Berthold Zehme war ein für die Stadt Oschatz absolut prägender Zeitgenosse, denn er hat in der Wendezeit um 1990 nicht nur mäßigend auf die politischen Umstände eingewirkt, sondern kurz darauf auch den Verein "Rettet Sankt Aegidien e.V." gegründet. Unermüdlich setzte er sich für den Erhalt der markanten Oschatzer Stadtkirche ein. Für sein Wirken wurde er 2004 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Als Journalist habe ich ihn mehrfach für die Zeitung der Evangelischen Landeskirche in Sachsen "Der Sonntag" interviewt. Zuletzt war ich im Dezember 2022 in seinem Privathaus in Oschatz zu Gast und habe mich mit ihm und seiner Familie darüber unterhalten, wie er seine Gedanken und Ideen an die nächsten Generationen weitergibt. Daraus ist ein kleines Familienporträt entstanden, das im "Sonntag" Anfang Januar 2023 abgedruckt wurde. Dieser Artikel kommt mir nun wie eine Art Vermächtnis von Berthold Zehme vor. Ich habe ihn über viele Jahre hinweg als einen offenen, zugewandten und achtsamen Mann kennengelernt, der eines ganz besonders gut konnte: den Menschen zuhören und sie bestärken. Als ich vor einigen Jahren mit ihm und einer Redakteurin des "Sonntag" auf den Südturm der St. Aegidienkirche stieg, waren wir noch nicht einmal auf der Hälfte des Treppenaufstiegs angekommen, da hatte uns Berthold Zehme schon eine handvoll druckreifer Lebensweisheiten geschenkt. Sein erfülltes Leben voller Liebe, Sinn und verantwortungsbewusstem Tun ist nun zu Ende gegangen. Allen Hinterbliebenen spreche ich hiermit meine herzliche Anteilnahme aus. Möge die Familie sein wertvolles Erbe bewahren und in seinem Sinne fortführen.
In der Zeitung der Ev. Lutherischen Landeskirche Sachsens "Der Sonntag" habe ich einen Nachriuf auf Berthold Zehme veröffentlicht:
Quelle: "Der SONNTAG" 11/2023, S. 8.

19. Februar 2023
Alemannische Fasnet überlebt!
An diesem Wochenende war ich im Schwarzwald unterwegs. Eigentlich war ich nach Freiburg gefahren, um mir einen Vortrag auf der "Mundologia", dem größten Reiseshow-Festival in Süddeutschland, anzusehen. Doch ich hängte ein paar Tage bei lieben Freunden dran, und zufällig war gerade Fastnachts-Wochenende. Vom "schmotzigen Dunschtich" (schmutziger bzw. fetter Donnerstag) bis Aschermittwoch herrscht Ausnahmezustand in den badischen Städten und Dörfern! Ich sah mir den Fastnachtsumzug in Emmendingen an und konnte ausgiebig fotografieren. Doch ich hatte nicht die leiseste Ahnung, was für ein ausgelassenes Volksfest mich da erwartete. Die ganze Stadt schien auf den Beinen. Der Umzug mit über 100 Zünften und tausenden Menschen nahm kein Ende. Auf so einer "Fasnet" geht es manchmal ganz schön derb zu. Hübsche Mädels werden vom Straßenrand entführt. Nach einer ausgiebigen Wäsche in der "Konfetti-Waschmaschine" dürfen sie mit zusammengeklebten Beinen mit den Hexen um die Wette hüpfen. Vorlaute junge Burschen werden kurzerhand gepackt und müssen ihre Schuhe abgeben. Natürlich wurden auch die Fotografen geneckt. Vollkommen gratis bekam ich reichlich Konfetti in die Haare und einen kalten Klumpen Eis in den Halsausschnitt gesteckt. Und die Musik ist einfach ohrenbetäubend! Am Ende war ich froh, nicht von grimmigen Teufeln verhauen oder von verrückten Hexen verschleppt worden zu sein. "Überlebt" kann man da als durchschnittlicher nordsächsischer Karnevalsmuffel nur sagen! Aber der Einsatz hat sich gelohnt. Hier ein paar Impressionen:
11./12. Februar 2023
Das knallrote Gummiboot von Robert Neu in Oschatz und Riesa
Robert Neu aus Leipzig ist für seine abenteuerlichen Touren mit dem Packraft bekannt. Das ist der neudeutsche Begriff für ein irrwitzig kleines Gummiboot, auf dem er neben seinem umfangreichen Gepäck und der gesamten Fotoausrüstung auch noch ein Fahrrad transportierte. 237 Gegenstände umfasste sein Equipment, und fast 3000 km Donau bezwang er mit dieser kuriosen Fuhre. Humorvoll, informativ und gut gelaunt erzählte er von dieser einzigartigen Tour und begeisterte das Publikum mit seiner gewinnenden Art. Faszinierende Landschaftsfotos wechselten sich unterhaltsam ab mit Informationen zu Kultur und Geschichte der durchfahrenen Länder. Natürlich fehlten auch menschliche Porträts nicht, die eindrücklich vom alltäglichen Leben am zweitgrößten Fluss Europas berichteten. Die Gäste erfuhren, wie auf dieser mehr als fünfmonatigen Reise aus dem knallroten erst ein silbernes und dann ein grasgrünes Gummiboot wurde. Zwei rundum gelungene Abende, die meinem Anspruch, hier in der Region spannende Reisegeschichten aus allen Erdteilen zu bieten, vollkommen gerecht wurden. Manchmal liegen die Abenteuer eben nicht in der Ferne, sondern direkt vor der Haustür. Herzlichen Dank an Robert und an das tolle Publikum, das dem Referenten nach den Vorträgen zahlreiche Löcher in den Bauch gefragt hat! Diesen sympathischen Globetrotter haben wir in meiner Reihe sicher nicht zum letzten Mal gesehen.
28./29. Januar 2023
Begeisternde Fortsetzung von "Rund um den Globus" mit Robby Clemens
Zwei in jeder Hinsicht anregende Abende erlebten wir an diesem Wochenende im Oschatzer "O" und im Kino Riesa. World Runner Robby Clemens erzählte von der Tour seines Lebens, die ihn innerhalb von knapp zwei Jahren "Vom Nordpol in Richtung Südpol" führte. Ehrlich und authentisch berichtete Robby von seinem persönlichen Zusammenbruch mit schwerer Alkohol- und Nikotinabhängigkeit, aus der er durch das Langstreckenlaufen herausfand. Seine Reise begann mit einem spektakulären Marathon zum Nordpol und dem tiefen Gefühl von Gemeinschaft mit anderen Laufbegeisterten aus aller Welt, das er dort erlebte und das die Eiszapfen an der Nase schnell vergessen ließ. Eine Grönland-Durchquerung brachte wochenlange Schinderei ohne feste Unterkunft bei 40 Grad minus. In Kanada, den USA und Mittelamerika wurde es zwar wärmer, doch verkehrten sich die Herausforderungen nun in ihr Gegenteil. Jetzt war die sengende Hitze von 40 Grad plus das Problem. Etliche gefährliche Länder wie Mexiko, Guatemala und El Salvador waren zu passieren, ehe es in Südamerika etwas entspannter wurde. Bemerkenswert an dieser Geschichte ist auch, dass Robby, der aus Hohenmölsen in Sachsen-Anhalt stammt, ein ganz normaler Typ von Nebenan ist. Wobei - ein wenig verrückt muss man für diese Tour schon sein, denn so ein Vorhaben ist natürlich mit jeder Menge Unsicherheit verbunden. Wo wird man am nächsten Abend schlafen, wen als nächstes treffen, wie von einem Ort zum anderen kommen? Doch Robby wurde getragen von einer Welle der Begeisterung und intensiven menschlichen Begegnungen, die er auch in seinem Vortrag in den Mittelpunkt stellte. Die Gäste zeigten sich sehr angetan von seinen humorvollen Geschichten und belohnten ihn sogar mit Szenenapplaus. Alles in allem ein toller Abend, der wieder einmal zeigte, was man mit einer fixen Idee und einer großen Portion Mut erreichen und erleben kann. In Riesa zogen wir in den neu gestalteten Saal 1 um. Das war die richtige Entscheidung, da die Plätze sonst nicht ausgereicht hätten. Ein herzliches Dankeschön an das interessierte und begeisterungsfähige Publikum. Auf ein Neues beim nächsten Vortrag über das "Abenteuer Donau" mit Robert Neu!
07./08. Januar 2023
Furioser Neustart von "Rund um den Globus" mit Stephan Meurisch
Der Neustart von "Rund um den Globus" ist geglückt. 1023 Tage mussten wir auf den Vortrag "Der lange Weg nach Tibet" warten, denn eigentlich sollte er schon im März 2020 stattfinden. Aus allseits bekannten Gründen war das jedoch nicht möglich. Vor ausverkauftem Haus präsentierte Stephan Meurisch nun erstmals in Oschatz seine eindrucksvolle Reportage. Mit seiner sympathischen und humorvollen Art begeisterte er das Publikum voll und ganz und berichtete äußerst lebendig von 13.000 km Reise zu Fuß durch 13 Länder in vier Jahren. In seinem Vortrag erzählte er viele berührende menschliche Geschichten und schilderte, wie er selbst lernte, den Fügungen des Weges zu vertrauen und sich auf neue Situationen einzulassen. Länder wie Rumänien, die Türkei, Georgien, Iran und Indien prägten seine Reise und hinterließen tiefe Spuren in ihm. Der Funke sprang aufs Publikum über, die Gäste ließen sich Bücher signieren und fragten Stephan nach Herzenslust aus. Ein Abend, wie man ihn sich besser nicht wünschen kann! Ein herzliches Dankeschön gilt dem Oschatzer Publikum, das uns die Treue gehalten und den Wiederbeginn nach fast drei Jahren zu einem echten Erlebnis gemacht hat. Auch in Riesa war der Saal rappelvoll, und die Gäste waren beeindruckt von Stephans Reise. Zweimal ausverkauftes Haus an zwei Tagen und allseits glückliche Gesichter - was will man mehr! Nun hoffe ich auf zahlreiches Publikum für die weiteren Vorträge.
(c) Fotos: Robert Neu und Thomas Barth